Unordnung

„Ein schöner Saustall!“
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Monika mayer v5

Monika Maria Mayer
Lebens- und Sozialberaterin i.A.u.S.

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Jeden Herbst genieße ich aufs Neue die wundervolle Unordnung, die die Natur frech veranstaltet.
Eine Vielfalt an Gerüchen, schier unmögliche Farbkombinationen, kitschige Stimmungen,
auf den Wegen und Straßen ein Drunter und Drüber, wirbelnde Blätter – ein Chaos,
ein einziger Saustall eben!

Zuhause in meinen eigenen vier Wänden oder am Arbeitsplatz herrscht Ordnung.
Die brauche ich visuell dringend, damit ich mich wohl fühlen kann.
Ja, in subjektiv gesehen, zu großer Unordnung funktioniere ich gar nicht,
weil sich das Chaos auf mich überträgt,
auf meine Gefühle, mein Denken und schließlich auch mein Handeln.
Und für mein persönliches Wohlfühlambiente bin ich selbst verantwortlich.

Aber draußen im Wald und auf der Wiese, da bin ich nicht zuständig.
Da erwartet nichts und niemand etwas von mir. Also kann ich mich,
weit entfernt von jeglicher Pflichterfüllung, an all dem herrlich bunten Chaos erfreuen.

„Geordnete Unordnung“ als Kompromiss?
Ein geeignetes Beispiel ist unser Garten.
Die einen denken, zu wenig akkurat, andere denken, noch zu wenig im Sinne des Natürlichen.
Aber viele sagen: „Schön, einfach nur wohltuend für Herz und Seele.“
Und genau das, glaube ich, ist wichtig – für uns selbst und alle anderen,
die beim Vorbeigehen Freude empfinden.

Warum ich den Herbst so sehr mag, liegt wohl auch daran,
dass ich in der sichtbaren Vergänglichkeit dieser Jahreszeit am meisten Lebendigkeit spüre.
Es liegt so viel Fülle, Dankbarkeit und Fürsorge in der Luft.
Alles ist in Bewegung: Die Winde wehen selbstbewusst, die Bäume biegen und schütteln sich,
Blätter fliegen durch die Gegend, es raschelt beim Gehen unter den Sohlen,
die Erde atmet ein, behaglich zugedeckt mit buntem Laub,
um dann im Frühling wohlgenährt alles Grüne wieder zum Austrieb zu bringen.

„In ziemlich allen Lebensbereichen
sind wir weit davon entfernt einzusehen,
dass Ordnung ohne ein Maß von Unordnung lebensfeindlich wird,
da sie jede Möglichkeit der Weiterentwicklung erstickt.
Es ist eben viel überzeugender,
die Übel der Unordnung anzuprangern als jene der Ordnung.“

(aus: Vom Schlechten des Guten, von Paul Watzlawick)

Eine gute Dosis „Saustall“ darf sein, muss sein!

Leben ist Bewegung – emotional, geistig und körperlich!

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